gilfenklamm
Von wagemutigen Männern bis Dynamit
Geschichte
So wurde die Gilfenklamm für Besucher begehbar gemacht

Die Geschichte der Gilfenklamm

Um 1800 waren die „Gilfen“ für die Menschen unzugänglich. Es gab jedoch einige wagemutige Männer die für Holzarbeiten jeden Frühling in die tiefe Schlucht stiegen um die gehackten Baumstämme mit dem Ratschingser Bach bis nach Sterzing zu transportieren.
Seit den 1820er Jahren war man bemüht die Gilfenklamm für Touristen attraktiv zu machen.
1844 wurde die spektakuläre Klamm das erste Mal in einem schriftlichen Werk über Tirol erwähnt: „Wer den beschwerlichen Gang durch diese Schlucht nicht scheut, findet dort einen Wasserfall ganz eigener Art. Im dunkeln Schatten bemooster Nadelhölzer spritzt die Felswand aus einer engen Kluft den Bach in weitem Bogen von sich – in milchweißen Schaum zerstäubet.“

Ende des 19. Jahrhunderts kam der Tourismus erstmals in Schwung und es wurde an der Zeit die „Gilfen“ für Touristen zugänglich zu machen. Man konnte den Alpenverein Sektion Sterzing und den österreichischen Alpenverein für das Projekt gewinnen, auch um die nötigen Geldmittel aufzutreiben. 1893 begann das große Vorhaben. In schwierigen Passagen waren Steinsprengungen mit Dynamit notwendig.
Bereits zu dieser Zeit zogen die „Gilfen“ viele Schaulustigen an, besonders Sonntags. Viele weitgereiste Touristen bestaunten das eindrucksvolle Naturschauspiel und bereits drei Jahre später war das Werk ohne größere Unfälle vollendet.

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Denkmal an den Namen „Kaiser Franz Josef-Klamm“

Durch die gelungene Arbeit und den großen Besucherstrom wurden die „Gilfen“ von der Sektion Sterzing in „Kaiser Franz Josef-Klamm“ umgetauft. Diese Bezeichnung setzte sich allerdings bei der Bevölkerung nicht durch und somit erhielt die Klamm nach nur wenigen Jahren den Namen „Gilfenklamm“.

In den Kriegszeiten (Erster und Zweiter Weltkrieg) verfiel die Weganlage in der Klamm und die Zugänge blieben gesperrt. Nach dem Zweiten Weltkrieg vergingen 16 Jahre bis der zerstörte Weg und die zahlreichen Brücken neu hergestellt wurden und die Gilfenklamm endlich wiedereröffnet werden konnte.